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Medienmitteilung: Stellungnahme zur Kulturbotschaft 2016-2019

"Schweizer Filme sollen in der Schweiz produziert werden können."

In der am 5. August 2014 eingereichten Stellungnahme zum Entwurf der neuen Kulturbotschaft 2016-2019 fokussiert Cinésuisse, der Dachverband der Schweizerischen Film- und Audiovisionsbranche auf die Herstellung von Schweizer Filmen, da in diesem Bereich die Rahmenbedingungen in der Schweiz ungenügend sind

So kämpft die Schweizer Filmherstellungsindustrie derzeit mit dem Problem, dass Schweizer Filme teilweise im Ausland produziert werden müssen, da unsere Nachbarländer dank Anreizen zur Stärkung der Filmwirtschaft attraktiver sind. Mit Hilfe von ausschliesslich Schweizer Quellen können in der Regel maximal Fr. 2 Mio. für eine Filmproduktion beschafft werden. Ein europäischer Spielfilm kostet aber im Durchschnitt Fr. 5.5 Mio. Viele Schweizer Filme könnten mit einer nur aus der Schweiz stammenden Finanzierung somit nicht realisiert werden. Deshalb wurde beispielsweise die Verfilmung eines Stücks Schweizer Literatur „Die Schwarzen Brüder“ unter deutscher Federführung produziert und nicht hauptsächlich in der Schweiz, sondern in Deutschland und Südtirol gedreht.

Cinésuisse begrüsst daher die in der neuen Kulturbotschaft beabsichtigte Einführung des neuen Förderinstruments „FiSS – Film Standort Schweiz“, das sich an den in der Schweiz investierten Herstellungskosten orientieren und die Schweiz als Produktionsland im internationalen Wettbewerb attraktiv machen soll. Die Schweizer Filmwirtschaft beschäftigt über 10‘000 Menschen; dank des neuen Fördermodells können diese Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden und es bewirkt auch für andere lokale Anbieter, nicht zuletzt der Tourismusindustrie, eine wirtschaftliche Wertschöpfung.

Aber auch die herkömmliche Herstellungsförderung kämpft derzeit mit Problemen. Schweizer Filme feierten in den letzten Jahren auf der Leinwand und an Festivals grosse Erfolge. In der erfolgsabhängigen Filmförderung fehlen aber die erforderlichen Mittel, die das honorieren sollten. Erfolg wird somit bestraft und die Kontinuität im Schweizer Filmschaffen ist gefährdet.

Durch die Nichtteilnahme der Schweiz am europäischen Filmförderprogramm MEDIA sind die Chancen von Schweizer Filmen aufs internationale Parkett zu gelangen zudem stark geschmälert. Umso wichtiger ist daher derzeit ein professionelles Marketing; für ein solches fehlen heute aber oft die erforderlichen Mittel.

Cinésuisse fordert daher Fr. 10 Mio. in die neue Standortförderung „FiSS – Film Standort Schweiz“ und zusätzliche Fr. 10 Mio. in die herkömmliche selektive und erfolgsabhängige Herstellungsförderung, damit Schweizer Filme in der Schweiz unter Schweizer Federführung hergestellt werden können.