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MEDIENMITTEILUNG

JA zu einem modernen Filmmarkt und einer wettbewerbsfähigen Schweiz
NEIN zum Referendum gegen die Revision des Filmgesetzes

Der Dachverband der Schweizerischen Film- und Audiovisionsbranche Cinésuisse freut sich über den klaren Entscheid des Parlamentes für eine Investitionsverpflichtung von 4 % für Anbieterinnen von Filmen. Das von diversen Jungparteien ergriffene Referendum gegen Investitionen in unabhängiges Schweizer Filmschaffen ist unglaubwürdig und scheinheilig. Cinésuisse setzt sich engagiert und mit guten Argumenten für einen zukunftsfähigen und innovativen Schweizer Filmplatz und dessen Filmschaffende ein.

Die Schlussabstimmungen im National- und Ständerat ergaben ein klares Bekenntnis zu einer Investitionsverpflichtung von 4 % für Anbieterinnen von Filmen. Das ist ein Ja für gleiche Chancen von Schweizer Filmschaffenden; ein Ja zur Stärkung unserer Kulturwirtschaft und ein Ja zu einer Schweiz, die international mithalten will – und kann. Deshalb befand eine klare Mehrheit des Parlaments, Online-Plattformen sollen einen geringen Betrag von 4 % der mehrstelligen in der Schweiz erwirtschafteten Bruttoeinnahmen auch wieder in der Schweiz und in hier stattfindende Filmprojekte und Dreharbeiten investieren. Das ist vernünftig, es hält Gewinnanteile in der Schweiz und stellt sicher, dass die Schweiz im Filmschaffen kein Inseldasein mehr führt.

Gegen den Markt und das einheimische Schaffen: Ein klarer Fehlschluss
Cinésuisse überzeugte das Parlament mit guten Argumenten: In der Schweiz erzielte Gewinne sollen zu einem vernünftigen Anteil auch wieder in der Schweiz reinvestiert werden, denn hier verdientes Geld sollen internationale Unternehmen nicht vollumfänglich ins Ausland abführen – wie dies heute der Fall ist. Die kaufkräftige Schweiz ist für das internationale Streamingangebot attraktiv, die Abonnementspreise sind wesentlich höher als in den meisten europäischen Staaten. Ohne Pflicht wird die Schweizer Filmindustrie international laufend an Bedeutung verlieren.
Matthias Aebischer, Präsident Cinésuisse und Nationalrat (SP, BE) sagt: «Ein Referendum gegen diese Vorlage ist eine Zwängerei. Junge, liberale Politiker/innen agieren gemeinsam mit Schweizer Unternehmen gegen mehr Markt und gegen die Interessen der Schweizer Filmschaffenden; sie schanzen internationalen Unternehmen noch mehr Gewinne zu: Das ist alles kaum nachvollziehbar. Die Argumente der Referendumsführer wirken gekünstelt. Sie sind sehr weit hergeholt.»

Cinésuisse betont: Die Gesetzesrevision geht weder an Konsument_innen noch an den Bedürfnissen der Jungen vorbei – zumal diese Bedürfnisse sehr breit gefächert sind. Das revidierte Filmgesetz schafft eine neue Ausgangslage, die breiteres, innovativeres und vielfältigeres Filmschaffen ermöglichen wird. Ferner ist es unsachlich zu behaupten, man müsse die Revision bleiben lassen, weil Abos teurer werden könnten. Dafür gibt es weder Hinweise noch entsprechende Ankündigungen. Das hat einen guten Grund: Es entstehen gar keine Zusatzkosten, welche auf Konsument_innen übergewälzt werden könnten! Wer Filme anbietet, muss auch Filme kaufen oder koproduzieren. So ist das Business-Modell der Anbietenden. Wird nun die Schweiz für einen Teil dieser Filme zum Produktionsland, so entstehen dadurch keinerlei Mehrkosten.

Das Schweizer Filmschaffen: International, wettbewerbsfähig, vielfältig
Aber es findet eine Verlagerung internationalen Filmschaffens auch in die Schweiz statt. Dabei geht es einerseits um Schweizer Filme, aber auch um internationale Koproduktionen, an welchen Schweizer Unternehmen beteiligt sind. So gelangt ein Teil der Wertschöpfung in die Schweiz und in den Schweizer Filmmarkt; die so entstehenden Werke wiederum sind künftig Teil eines internationalen Filmangebotes, an welchem die Schweiz bisher kaum Anteil hatte. «Diese Chance zu bekämpfen ist äusserst kurzsichtig und unglaubwürdig. Liberal ist es keinesfalls», sagt Aebischer. «Cinésuisse steht ein für einen modernen Schweizer Filmmarkt, der dank Investitionen auch als Markt funktioniert und allen Konsument_innen mehr gute Filme bringt».

 

Für Rückfragen:

Matthias Aebischer, Präsident Cinésuisse, matthias.aebischer[at]parl.ch, +41 79 607 17 30